Die Leitfähigkeit einer Substanz ist definiert als die Fähigkeit der Übertragung von Wärme, Elektrizität und / oder Schall. Die Einheit der elektrischen Leitfähigkeit ist Siemens (oder Mikrosiemens) pro Meter oder Zentimeter – [S/m] oder [µS/cm].

Typische Leitfähigkeit verschiedener Wasserarten:

  • Reinstwasser 0,5 – 50 µS/cm (Osmosewasser, Regenwasser)
  • Trinkwasser 100 – 1.500 µS/cm (Flaschenwasser, Leitungswasser)
  • Meerwasser 10.000 – 50.000 µS/cm (Salzwasser)

Der Leitwert eines Osmosewassers sollte nicht höher sein, als 10% des Leitwertes des Leitungswassers. Beispiel: Leitungswasser hat einen Leitwert von 520 μS (Mikrosiemens). Nach der Umkehrosmose sollte demnach der Leitwert des Osmosewassers maximal 52 μS betragen. Sehr gute Wasserveredelungsanlagen arbeiten hier aber deutlich besser, so dass je nach Ausgangswasser ein maximaler Leitwert von 20-30 μS im aufbereiteten Trinkwasser zu erwarten ist.

Warum kann Leitungswasser Strom leiten? Das Wassermolekühl H2O isoliert betrachtet leitet den Strom nicht selbst, sondern erst, wenn gelöste Teilchen (TDS) nachweisbar sind. TDS oder Total Dissolved Solids gibt die Gesamtkonzentration aller gelösten Ionen / Feststoffe im Wasser an. Der TDS-Wert oder Leitwert zeigt auf, wie gesättigt eine Flüssigkeit bereits ist. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Stoffe sind im Wasser gelöst und desto weniger zellverfügbar ist das Wasser im menschlichen Körper.
Fehlen Stoffe und Ionen z.B. nach einer Filterung (Umkehrosmose) des Wassers, findet der elektrische Strom keinen Weg mehr durch die Flüssigkeit. Die geringe Leitfähigkeit des Leitungswassers spricht für eine besonders hohe Qualität des Wassers. Je stärker verunreinigt ein Wasser ist, desto besser leitet es elektrischen Strom.

Das Messergebnis der Leitfähigkeit des Wassers durch 10 dividiert ergibt übrigens den deutschen Härtegrad. Wasser mit einem Wert von 0-130 µS/cm gilt als weich, während bei einem Wert von über 700 µS/cm von einem sehr hartem Wasser gesprochen wird.
Die Leitfähigkeit des Wassers erhöht sich auch durch Erhitzung bzw. Erwärmung des Wassers. Je höher die Wassertemperatur ist, desto höher ist auch die Leitfähigkeit.