Was ist eine Aktivkohle?

Aktivkohle ist eine feinkörnige Kohle mit einer extrem großen inneren Oberfläche, die als Adsorptionsmittel unter anderem in Chemie, Medizin und Wasser- und Abwasserbehandlung eingesetzt wird. Aktivkohlefilter gibt es entweder in Form von Granulat (geschüttet) oder als Block (gepresst). Aktivkohle in gepresster Form sollte nur wenig verwendet werden, da die Blöcke geklebt sind und sich über die Zeit Klebereste herauslösen und ins Wasser gelangen können. Aktivkohle ist bei hochwertigen Wasserfiltern hauptsächlich dafür da, um den pH-Wert zu stabilisieren und Geruchs-und Geschmacksstoffe aus dem Rohwasser zu binden und zu neutralisieren. Das macht das Wasser sehr weich und mild im Geschmack.

Allein 5 g Aktivkohle haben eine Oberfläche von ca. 6500 m². Es besitzt daher eine extrem große Oberfläche, die es ermöglicht, Verunreinigungen und andere Substanzen im Wasser effektiv zu absorbieren und zu binden. Diese Wirksamkeit der Bindung von Stoffen hängt von der Durchflussgeschwindigkeit und der Temperatur des Wassers ab. Daher sollten Aktivkohlefilter vorrangig mit einem niedrigen Wasserdruck und kaltem Leitungswasser verwendet werden.

Aktivkohlefilter unterscheiden sich, abgesehen von der Oberfläche, durch die Fähigkeit Verunreinigungen größenabhängig zu entfernen. Ein wichtiger Faktor ist hierbei die Qualität der Aktivkohle. Wenn Aktivkohle aus (verbrannten) Kokosnussschalen hergestellt wird, weist dies die beste Effizienz der Absorption auf. Zusätzlich spielt es eine Rolle, wie hoch die Durchlässigkeit bei der Aktivkohle ist. Granulare Aktivkohle (abgekürzt: GAC), in Form von Granulat, hat keine spezifische Grenze, da das Material porös ist. Aktivkohle in Form von Kohlenstoffblöcken hat dagegen üblicherweise eine Porengröße zwischen 0,5 und 10 Mikrometer.

aktivkohle

Was können Aktivkohlefilter entfernen bzw. filtern?

Aktivkohle kann dazu beitragen, einen Teil von Substanzen, einschließlich Schadstoffe und Chemikalien, aus dem Leitungswasser zu reduzieren.

Was kann Aktivkohle nicht filtern?

• gelöste Feststoffe – u.a. Mineralien, Salze oder Metalle
• mikrobiologische Verunreinigungen wie coliforme Keime, Viren oder Parasiten
• anorganische Verunreinigungen wie Arsen oder Asbest
• Radionuklide (radioaktive Substanzen, z.B. Uran)