Nitrat im Trinkwasser

Was ist Nitrat?

Nitrate sind Salze der Salpetersäure und sehr gut wasserlöslich. Nitrate kommen von Natur aus im Boden vor und sind auch Bestandteil von Düngemitteln und gelangen auf diese Weise in den Boden und ins Grundwasser. Nitrat dient den Pflanzen als Nährstoff und ist ein wichtiger Wachstumsfaktor.

Was sind die Grenzwerte für Nitrat?

Europaweit gilt eine festgelegte Qualitätsnorm von 50 mg Nitrat pro Liter. Diesen Wert hat auch die deutsche Trinkwasserverordnung als Grenzwert übernommen. Das Gesundheitsamt darf unter bestimmten Vorraussetzungen Abweichungen vom Grenzwert vorübergehend zulassen. Im Gegensatz zu anderen Stoffen ist der Grenzwert von Nitrat in Höhe von 50 mg Nitrat je Liter jedoch nicht für eine lebenslange Exposition berechnet, sondern für eine akute Exposition.

Nitrat im Grundwasser

In Deutschland (Daten von 2018) weisen 17,5 % der Messstellen des repräsentativen EUA-Grundwassermessnetzes Nitratgehalte über 50 mg je Liter auf. Knapp über 7 % der Messstellen überschreiten sogar einen Niratwert von über 90 mg pro Liter Trinkwasser. An Messstellen wo viele landwirtschaftliche Nutzungen vorkommen überschreiten sogar über 25 % den Schwellenwert. Auch bei der Bewertung des Grundwasserzustands nach EU-Wasserrahmenrichtlinie/ Grundwasserrichtlinie sind ca. 27 % der 1200 deutschen Grundwasserkörper wegen der Überschreitung des Schwellenwertes von 50 mg Nitrat je Liter in einem schlechten chemischen Zustand.

Nitrat im Trinkwasser

Mit einem Anteil von ca. 60% ist Grundwasser die zum größten Teil genutzte Ressource zur Gewinnung von Trinkwasser. Viele der deutschlandweit vorkommenden Grundwasservorkommen befinden sich in einem so schlechten Zustand, dass die Trinkwasseraufbereitung nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist oder sogar gänzlich aufgegeben werden muss. Eine andere Möglichkeit um Nitrat im Trinkwasser zu reduzieren, ist die Beimischung von unbelastetem Wasser aus anderen Gebieten. Für den Menschen kann Nitrat potenziell gefährlich werden, weil Nitrat von Bakterien im menschlichen Körper zu Nitrit und teils karzinogen-wirkenden Nitrosaminen umgewandelt werden kann. In zu großen Mengen kann Nitrit den Sauerstofftransport im Blut behindern, vor allem bei Babys unter 6 Monaten.