Was ist Nickel?

Nickel zählt zu den seltenen Schwermetallen und ist für den Menschen essentiell. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Erdkruste und wird hauptsächlich als Legierung (Kupfer- und Edelstahllegierungen) in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt. Es ist in der Stahlherstellung von großer Bedeutung, aber auch im Flugzeugbau für die Legierung von Turbinenblättern, im Fahrzeugbau oder Kraftwerktechnik. Etwa 25% der Nickelproduktion wird durch das Recyceln von nickelhaltigem Schrott gewonnen. Des Weiteren ist Nickel auch ein Inhaltsstoff von landwirtschaftlichen Düngemitteln.

Wie gelangt Nickel ins Trinkwasser?


Müllverbrennungsanlagen sowie die Industrie können nickelhaltige Abgase erzeugen und in die Atmosphäre ausstoßen. Durch Regen gelangt das Schwermetall dann in die Böden und auf diese Weise dann auch in unser Grundwasser. Auch eine direkte Zuführung in das Abwasser durch Industriebetriebe (z.B. Galvanikindustrie) ist möglich. Bei intensiver landwirtschaftlicher Düngung mit nickelhaltigen Düngemitteln kann es sich im Boden anreichern und mit dem Regenwasser bis in tiefere Gesteinsschichten und somit bis ins Grundwasser befördert werden.

Auch innerhalb des Hauses kann Nickel ins Trinkwasser gelangen. Eine entscheidende Rolle spielen hier Armaturen und Wasserleitungen, die Nickel ins Wasser abgeben können. Der pH-Wert des Wassers, die Wassertemperatur und die Stehzeit des Wassers in den Wasserrohren und verchromten Armaturen bestimmen die Konzentration der Nickelabgabe an das Wasser.

Nickel in der Technik

Grenzwert für Nickel im Trinkwasser


Der Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung beträgt für Nickel 0,02 mg/l (20 μg/l). Grundlage hierfür ist die durchschnittliche und wöchentliche Trinkwasseraufnahme. Das Schwermetall gelangt mit dem Trinkwasser, der Nahrung, über die Atemwege oder auch durch direkten Hautkontakt in den menschlichen Körper.

Wenn Ihr Trinkwasser den Grenzwert von 0,02 mg pro Liter einhält, ist das Wasser völlig unbedenklich und kann problemlos getrunken werden. Höhere Nickelkonzentrationen können bei Allergikern Hautbrennen und Hautjucken verursachen. Ein ständiger Kontakt mit Nickel, wie beispielsweise durch nickelhaltige Legierungen der Bad-Armaturen, kann zu einer Hautentzündung führen, die sich bei empfindlichen Menschen durch vermehrten Nickelkontakt weiter verschlimmert. Bei einer Grenzwertüberschreitung prüft das Gesundheitsamt die tatsächliche Gefährdung der betroffenen Verbraucher, besonders sind dabei Säuglinge und Kleinkinder bis zu 2 Jahren und Personen mit einer Nickelallergie zu beachten.
Im Falle einer Nickelallergie und wenn die Grenzwertüberschreitung auf die Armatur zurückzuführen ist, empfiehlt das UBA, die ersten 200 ml des Wassers ablaufen zu lassen und weder zur Körperpflege noch zu Lebensmittelzwecken einzusetzen.

Nickel ins Trinkwasser

Quellen:

https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/hygiene/trinkwasserqualitaet/untersuchungsergebnisse/nickel/

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/nickel.pdf

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Kiggs/Basiserhebung/GPA_Daten/Trinkwasser.pdf?__blob=publicationFile