Was ist Cadmium?

Cadmium ist ein seltenes weiches und toxisches Schwermetall. Das Element ist in Wasser unlöslich, einige Cadmiumverbindungen sind jedoch wasserlöslich. Cadmium und seine Verbindungen sind generell als toxisch zu werten. Das ist auch der Grund, warum die wirtschaftliche Bedeutung dieses Stoffes immer weiter abnimmt.

Cadmium entsteht in der Metallverarbeitung als Nebenprodukt der Gewinnung von Zink, Blei und Kupfer. Im Alltag begegnen wir cadmiumhaltigen Verbindungen zum Beispiel in Form von Batterien, farbigen Keramikglasuren, als Bestandteil von Solarzellen, PVC oder in Modeschmuck. Zinkbleche von Dachrinnen und Regenrohre können ebenfalls Cadmium enthalten. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die industrielle Landwirtschaft. Durch den enormen Gebrauch künstlicher Düngemittel kommt es zu erhöhten Konzentration von Cadmium in den Böden.

Grenzwerte von Cadmium im Trinkwasser

Cadmium kann bereits bei niedrigen Konzentrationen im Trinkwasser bedenklich werden. Deshalb wurde der Grenzwert für Cadmium im Trinkwasser deutlich gesenkt und zwar von bisher 5 µg/l auf 3 µg/l.

Wegen der gesundheitsgefährdenden Eigenschaften von Cadmiumverbindungen hat die Europäischen Union 2011 weitere Schutzmaßnahmen beschlossen. So ist der Einsatz des Schwermetalls und seiner Legierungen zum Beispiel in elektrischen und elektronischen Geräten, Schmuckwaren, Farben und Kunststoffen verboten. Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) beschloss zudem 2009 einen Grenzwert für eine wöchentliche Cadmiumaufnahme von maximal 2,5 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Cadmium im Trinkwasser

Wie gelangt Cadmium ins Trinkwasser?

In den Boden gelangt Cadmium durch die Deposition sowie durch die Aufbringung von cadmiumhaltigen Düngemitteln und Klärschlamm auf die Ackerflächen. Das trägt dazu bei, dass das Schwermetall ins Grundwasser gelangen kann. Das Schwermetall kann sich zudem aus verzinkten Metallrohren oder Armaturen heraus lösen und somit direkt in unser Trinkwasser gelangen. Neben den Hausinstallationen stellen auch Regenrinnen und Fallrohre aus Blech ein Problem dar. Auch hier kann aus dem Zink das Cadmium heraus gelöst werden und über unversiegelte Flächen in die wasserführenden Schichten weiter ins Grundwasser einsickern.

Ist Cadmium gefährlich für den Menschen?

Zum großen Teil wird Cadmium über unsere Nahrung aufgenommen (v.a. Verzehr von Obst und Gemüse, die auf belasteten Böden gewachsen sind). Aber auch über das Trinkwasser kann Cadmium in den Körper gelangen.
Die Gesundheitsschädigung von Cadmium und seinen Verbindungen ist in den vergangenen Jahren wissenschaftlich gut erforscht und nachgewiesen worden und hat den Verdacht ergeben krebsauslösend bzw. karzinogen zu wirken.

Cadmium ist zudem ein Kumulationsgift. Das bedeutet, dass sich aufgenommenes Cadmium über Nahrung und Wasser in den inneren Organen ablagern (durch jahrzehntelange Aufnahme) und nur sehr schwer wieder ausgeschieden werden kann. Ist der Organismus über einen längeren Zeitraum dem Element Cadmium ausgesetzt, kann das zu Organschäden an Leber und Nieren führen. Daher hat die chronische Toxizität von Cadmium eine größere Bedeutung als die akuten Vergiftungen. Neben Nierenschäden kann es bei chronischer Vergiftung auch zu Eisenmangelanämie (Blutarmut aufgrund eines Eisenmangels), Gelbfärbung der Zahnhälse oder Osteoporose kommen.

Cadmium aus dem Wasserhahn

Quellen

https://www.ifau.org/trinkwasser/smetalltwinfo-uebersicht.htm

http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/c/cadmium.htm

https://verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/hygiene/trinkwasserqualitaet/untersuchungsergebnisse/cadmium/

https://www.ifau.org/trinkwasser/smetalltwinfo-uebersicht.htm